Ausgangspunkt für die Beantwortung dieser Frage ist die Berechnung der Regenabflussmenge Ihres Daches.
Dafür benötigen Sie die folgenden 3 Werte:
1.) Dachgrundfläche : Die Dachgrundfläche ist die auf die waagerechte Ebene projizierte Grundfläche eines geneigten Daches oder wie der Laie sagen würde, die Grundfläche des Hauses zuzüglich der Dachüberstände in m²
2.) die Höhe der Regenspende: Um die Höhe der Regenspende für Ihren Standort zu ermitteln, nutzen Sie bitte folgende Quellen: DIN 1986-100, Ausgabe Dezember 2016, Anhang A.1 (https://www.beuth.de/de/regelwerke/auslegestellen#/) oder Sie erfragen diese bei Ihren örtlichen Behörden. In aller Regel kann in Deutschland mit einem Wert von 300 l/s als maximaler Regenspende gerechnet werden.
3. ) den Abflussbeiwert, welcher aus der Neigung und Oberflächen- beschaffenheit des Daches resultiert.
Der Abflussbeiwert beträgt je Dachart:
Nun können Sie die Abflussmenge des Regenwassers (Q) zu berechnen, da diese für die Bemessung der Dachentwässerung und somit für den sicheren Abtransport des Regenwassers essentiell ist. Die dazugehörige Formel erschreckt beim ersten Anblick etwas, ist aber machbar:
Q = r x ψ x A x (1 / 10000)
- Q = Abflussmenge Regenwasser (Angabe in Liter pro Sekunde = l/s)
- r = Regenspende (Angabe in Liter pro Sekunde je Hektar = l/s/ha)
- ψ = Abflussbeiwert
- A = Dachfläche (Angabe in Quadratmetern = m²)
Dazu ein Beispiel: Regenspende r = 300 l/s, Abflussbeiwert ψ = 1,0 für ein normales Dach und die Dachgrundfläche A = 108 m² / Daraus resultiert folgende Berechnung:
Q = 300 x 1,0 x 108 ./. 10000 = 3,24 l/s
Jetzt müssen Sie den so ermittelten Wert durch die Anzahl der geplanten oder bereits vorhandenen Fallrohre an Ihrem Dach dividieren.
Wir bleiben bei unserem o. a. Beispiel und wollen 2 Fallrohre an unserem Dach anbringen. Somit ergibt sich eine Ablaufmenge Regenwasser je Fallrohr von 3,24 l/s : 2 = 1,62 l/s. Ab jetzt wird es einfacher! Es gibt eine Tabelle zur Bemessung von Regenfallrohren nach DIN 12056-3. Aus dieser kann man die anzuwendende Fallrohrgröße mithilfe des ermittelten Wertes einfach ablesen.
Um bei unserem Beispiel zu bleiben: Sofern wir nur ein Fallrohr am Haus hätten, wäre die richtige Größe = Nenngröße 100 . Bei 2 Fallrohren müssten beide Rohre einen Durchmesser von mindestens 70 mm haben.
Die Dachrinne wird dann anschließend in einer Größe gewählt, die zum benötigten Fallrohr passt. In unserem Fall mit 2 Regenrohren würde eine Dachrinne mit mindestens Nenngröße 250 zum Einsatz kommen. Achtung! Die Nenngröße bei Dachrinnen entspricht nicht dem Rinnendurchmesser.
Informieren Sie sich auch hier:
Quelle zu o. g. Ausführungen: https://www.nedzink.com/de/dachentwasserungssysteme/berechnung-dachentwasserung/